Das Herz der Systemarchitektur ist eine Virtualisierungsplattform, die auf VMware ESX basiert. Zum Einsatz kommen Windows 2008 R2 Server im Verbund mit dem Citrix XenApp Server. Als Hardware werden die neuesten, leistungsstarken HP-Blade-Server benutzt (Dual-CPU, Quad-Core). Die kundenseitigen Applikationen werden auf den Citrix XenApp Server installiert und gestartet. Alle Clients verbinden sich über eine ICA-Session mit der Citrix XenApp Server Farm und starten dort Ihren Desktop und damit die Applikationen.
Der externe Zugriff erfolgt über das iSource Secure Portal. Damit können die Immobilienverwalter auch von unterwegs oder im Homeoffice arbeiten. Die Daten werden zu jedem Zeitpunkt aktualisiert, zentral und sicher in den beiden FINMA-zertifizierten Rechenzentren der iSource AG gehalten.
Die Swisscanto Lösung von iSource
Für den User haben sich mit der Migration zu iSource praktisch keine Umstellungen ergeben. Sie mussten einfach eines morgens eine neue Internetadresse für ihren Citrix-Client eingeben. Insgesamt nutzen heute 250 User das System, wovon durchschnittlich zwischen 50 und 60 gleichzeitig. Ausgelegt ist die Plattform für 165 Benützer gleichzeitig. Es gibt also noch etwas Luft nach oben. Zudem lässt sich die Plattform beliebig erweitern, was auch der Performance zugute kommt: Während die Lösung früher für besonders datenintensive Aufgaben fast eine Minuten benötigte, kann gleiches heute in selten mehr als ein paar wenigen Sekunden ausgeführt werden.

Den Weg in die Private Cloud gestaltete sich für Swisscanto sehr effizient. Innerhalb weniger Monate hatte man die gesamte Plattform inklusive Schnittstellen migriert. Er habe sich den Montag nach der Migrigation sehr viel anstrengender vorgestellt, gibt denn auch Stefan Worofsky, Projektleiter MIS/Reporting Finanzen und Controlling Immobilien, zu Protokoll. Somit kann Swisscanto denn auch bereits an die nächsten Ausbauschritte denken. Interessant wären etwa Mobilelösungen. So könnte man die Wohungsabnahme per Ipad direkt auf dem System erledigen. Ein weiteres Thema ist die Einrichtung eines externen, geschützten Datenraumes, über den Projekte abgewickelt werden könnten. Dies ist gerade bei Kaufverhandlungen interessant, wo oft sehr vertrauliche Daten ungeschätzt per E-Mail ausgetauscht werden.
Sekunden statt Minuten
Selfservice bringt Flexibilität

Für die Bewirtschaftung der Immobilien setzt Swisscanto eine über die Jahre ausgebaute und bewährte Plattform ein. Diese basiert auf der Standardlösung Rimo R4 der W&W Immo Informatik AG. Dabei wurde die Plattform schon immer zentral gehostet, der Zugriff der lokalen Liegenschaftsverwalter erfolgt per Datenleitung. Im Zuge einer Fokussierung aufs eigentliche Kerngeschäft, der Softwareentwicklung, suchte die W&W Immo Informatik, die bislang die Plattform für Swisscanto auch betrieben hatte, nach einer neuen Hosting-Lösung und brachte iSource ins Spiel, welche nach sorgfältiger Evaluation von Swisscanto schliesslich den Zuschlag erhielt.

Die Hauptanforderung an iSource bestand darin, die Plattform, so wie sie war, eins zu eins zu migrieren. Denn der funktionale Teil der Lösung hatte sich durchaus bewährt. Nicht zufrieden war man hingegen mit dem Betrieb. Neben Performanceproblemen und den Lücken bezüglich Datensicherheit sowie Business Continuity, stand vor allem auch die Forderung nach mehr Flexibilität im Raum. Insbesondere die Aufschaltung eines neuen Benutzers galt es zu vereinfachen. Hierfür kann Swisscanto heute direkt auf die Lösung zugreifen und muss nicht mehr wie früher beim Betreiber anklopfen.
Dezentralität als Strategie

Die Swisscanto Asset Management AG ist ein Anlage- und Vermögensdienstleister und befindet sich im Besitz der 24 Schweizer Kantonalbanken. Der Bereich Immobilien umfasst ein Immobilienportfolio von rund 5,5 Milliarden Franken sowie zwei Fonds. Bewirtschaftet werden die Immobilien der Swisscanto dezentral durch lokale Liegenschaftsverwalter. Diese haben allerdings die Auflage, hierfür die Anwendungsplattform der Swisscanto einzusetzen. Dies garantiert, dass Swisscanto jederzeit auf eine einheitliche Datenbasis zurückzugreifen und so ein zeitnahes Reporting aufsetzen kann.

Die dezentrale Bewirtschaftung der Immobilien durch lokale Spezialisten hat für Swisscanto einen weiteren strategischen Vorteil: Swisscanto operiert so indirekt näher am Markt und erfährt sehr viel schneller von interessanten Investitionsmöglichkeiten. So ist es denn auch das erklärte Ziel von Swisscanto, das Immobilienportfolio kontinuierlich auszubauen. Der Anteil der Immobilien im Anlagemix der Swisscanto hat sich in den vergangenen Jahren denn auch von 5 auf knapp 10 Prozent verdoppelt.
Das anspruchsvolle KMU

Von Cloud Computing profitieren vor allem KMU. Denn damit gelangt ein Spektrum von Funktionalitäten und Anwendungen in Reichweite, die zuvor den Betrieb einer eigenen, aufwändigen IT-Infrastruktur notwendig gemacht hätte, und somit nur Grossunternehmen vorbehalten war. Diese Standardisierung und Industrialisierung der IT wird den künftigen IT-Markt nachhaltig beeinflussen. Dabei zeichnet sich ab, dass die spezialisierten lokalen ICT-Anbieter – allen Unkenrufen zum Trotz – auch im Cloudzeitalter ihre Daseinsberechtigung haben werden.

Gerade das anspruchsvolle KMU will und kann von den Vorzügen des Cloud Computings profitieren. Allerdings möchte man nicht nur den Fünfer, sondern auch das Weggli. Die Dienstleistung sollen möglichst auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sein und dabei von einem lokalen Partner auf gleicher Augenhöhe serviert werden. Dies mit gutem Grund: Einerseits ist die IT für viele KMU zu geschäftskritisch geworden, als dass sie sich irgendeinem anonymen globalen Massenanbieter überantworten liesse. Andererseits gibt es ganz spezifische Anforderungen, die sich nur schwer in einen x-beliebigen Standard pressen lassen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Swisscanto, welche seit Anfang Jahr ihre Lösungsplattform für die Immobilienbewirtschaftung in die Private Cloud von iSource migriert hat.
Alles spricht von Cloud Computing. Nur alter Wein in neuen Schläuchen? Nicht ganz: Der entscheidende Unterschied von einem klassischen Outsourcing zu einer Private Cloud liegt in der Automatisierung der Arbeitsprozesse getrieben durch die Virtualisierung der Infrastruktur. Damit wird es möglich eine ganze Reihe von Funktionalitäten wie Identity- und Access-Management oder die gesetzeskonforme Archivierung sowie die Verschlüsselung von E-Mails als Standardservices anzubieten.

Eine weiteres Merkmal der Private Cloud ist der Self-Service-Aspekt. Musste bislang für jeden einzelnen Task, etwa die Anmeldung eines neuen Users, einst der Provider bemüht werden, kann dies der Anwender heute über ein Service-Portal bequem selber erledigen. Ebenfalls ins Gewicht fällt die sehr viel grössere Flexibilität und die individuelle Skalierbarkeit einer Lösung in der Private Cloud. So können gewisse Mehrwertsdienste bedarfgerecht bezogen und abgerechnet werden.